Sich freiwillig nach der Schule mit Physik, Chemie oder Technik beschäftigen? Was für viele Erwachsene auf den ersten Blick ungewöhnlich, gar unglaublich scheint, ist für die "Stars von Morgen" eine spannende Möglichkeit, selbstbestimmt in die Welt der MINT-Berufe hinein zu schnuppern.
Vielerorts ist in den Medien zu hören, dass in Deutschland ein eklatanter Fachkräftemangel im MINT-Bereich herrscht. MINT, das steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, also all die Fächer, die in der Schule gemeinhin als schwer und trocken gelten und die nicht selten, insbesondere bei Schülerinnen, ganz oben auf dem Treppchen der unbeliebtesten Schulfächer landen.
Das Projekt MINT - Die Stars von Morgen versucht, mit diesen Vorurteilen aufzuräumen, indem es Schülerinnen und Schülern der 8. bis 10. Jahrgangsstufen eine Möglichkeit bietet, an außerschulischen Lernorten, wie zum Beispiel Science Centern in ungezwungenem Rahmen praktisch in die Welt von MINT einzutauchen und dabei gleichzeitig zu erfahren, wie viele Berufsfelder heute schon von diesen Wissensfeldern durchdrungen sind. Gleichzeitig soll den oft sehr heterogen informierten Teilnehmenden die Möglichkeit geboten werden, konkrete Informationen über die vielfältigen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten im MINT-Bereich zu erhalten und in Kontakt mit professionellen Berufsberaterinnen und Berufsberatern treten zu können.
Ziel ist es also, den Schülerinnen und Schülern eine motivierende, praktische Möglichkeit zur Berufsorientierung im MINT-Bereich anzubieten.
Das Projekt wird dabei gefördert von dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (HMWEVL) aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit. Die Umsetzung erfolgt von ihrem Kooperationspartner Provadis, dem Fachkräfteentwickler der Industrie.
Umgesetzt wird das Projekt in aktuell fünf hessischen Science Centern: in der EXPERIMINTA in Frankfurt, im Mathematikum in Gießen, im Chemikum in Marburg, im Viseum in Wetzlar, sowie im Schülerforschungszentrum Nordhessen (SFN) in Kassel. Geplant ist außerdem, einen weiteren Standort im TECHNOSEUM in Mannheim für die Schülerinnen und Schüler aus Südhessen zu etablieren.
An diesen Standorten finden pro Jahr zwischen zwei und vier Veranstaltungsreihen mit durchschnittlich insgesamt 48 Schülerinnen und Schülern statt. Die Teilnehmenden besuchen die meist 3-4-stündigen Veranstaltungsreihen über einen Zeitraum von 8 Wochen meist wöchentlich, dabei werden sie im Projekt selbst von erfahrenen Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeitern mit MINT-Hintergrund begleitet.
Neben den experimentell-fachlichen Workshops des jeweiligen Science-Centers (zum Beispiel "Programmieren für Einsteiger", "Mechatronik" oder Bau eines MINT-Exponates), in denen die Schülerinnen und Schülern selbständig und in kleinen Gruppen arbeiten können, steht für jede Gruppe auch ein Besuch durch die Agentur für Arbeit auf dem Programm.
Dabei bieten die erfahrenen Berufsberaterinnen und -berater den Teilnehmenden neben allgemeinen Berufsinformationen im MINT-Bereich auch die Möglichkeit, spezifische Fragen zu ihrer persönlichen Ausbildungssituation zu stellen. Ebenso können sie den Schülerinnen und Schülern wertvolle Tipps für die Praktikumssuche geben.
Ein fester Veranstaltungsbestandteil des Projektes MINT-Die Stars von Morgen ist der Besuch eines Ausbildungsbetriebs im MINT-Bereich. Hier können die Teilnehmenden den Berufsalltag einmal hautnah selbst erleben, bekommen Einblicke in die Betriebsabläufe und erhalten die wertvolle Möglichkeit, in Kontakt mit Auszubildenden des Betriebs zu treten. Diese stehen den Schülerinnen und Schülern in ungezwungenem Rahmen für alle Fragen im Hinblick auf deren konkrete Ausbildungssituation zur Verfügung.
Ein persönliches Highlight für viele Teilnehmende ist auch der Ausflug in eines der Partner-Science Center. Da jedes Science Center über ein ganz eigenes Portfolio mit eigenen Schwerpunkten verfügt, lässt sich so gewährleisten, dass die Schülerinnen und Schüler eine große Bandbreite des MINT-Bereichs kennenlernen können. Gleichzeitig kommt es so, ganz natürlich, zu einem engeren Austausch und einer besseren Verknüpfung zwischen den Betreuenden. Die sehr positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden in der Evaluation zeigen, dass gerade diese Ausflüge ein wertvoller Aspekt des Projekts sind.
Ein fester Bestandteil des Projekts ist der vierstündige Workshop "Neue Technologien". In diesem Modul werden Teilnehmende mit den Problemen der abgelegenen, fiktiven Inselnation Amberta konfrontiert, die unter einem zunehmenden Mangel an fossilen Rohstoffen leidet. In kleinen Gruppen nehmen sich die Schülerinnen und Schüler spezifischen Problemen der Inselnation an, indem sie zielorientiert an sieben Stationen Experimente zum Gesamtkomplex erneuerbarer Energien und Leichtbau durchführen und sich so zu "Energieexperten" weiterbilden. Am Ende des Workshops präsentieren die Teilnehmenden ihre Ergebnisse im Plenum, was noch einmal Platz für angeregte Diskussionen und Feedback schafft.
Somit lernen die Schülerinnen und Schüler interdisziplinäres, lösungsorientiertes Denken in ungezwungenem Rahmen kennen und trainieren gleichzeitig, ihre Ideen vor Gleichaltrigen zu präsentieren. Hierdurch werden die schulischen Einzeldisziplinen in einen praktischen Gesamtkontext gesetzt. So sollen Schülerinnen und Schüler auch zu einer Steigerung der schulischen Motivation insgesamt und im Besonderen für die MINT-Fächer angeregt werden.
Einen besonderen Grund zum Feiern gibt es schließlich bei den Abschlussveranstaltungen des Projekts, bei denen Freunde, Eltern, sowie Lehrerinnen und Lehrer eingeladen werden, die Ergebnisse der Projektarbeit der Teilnehmenden bei einer feierlichen Abendveranstaltung zu begutachten. Hier kann es bei Snacks und Getränken schnell zu fachlichen Diskussionen über die Herstellung von Nylon-Strümpfen oder die Funktionsweise einer Brennstoffzelle kommen. Höhepunkt des Abends ist die Zertifikatsübergabe, die die erfolgreiche Teilnahme der Schülerinnen und Schüler dokumentiert.
Das Projekt bietet einen Beitrag zur Berufsorientierung für junge Menschen im MINT-Bereich und trägt somit zur Sicherung des Fachkräfte-Nachwuchses bei.
Dabei zeigen die Projektmitarbeiter großes Engagement bei der persönlichen Werbung an den Schulen vor Ort oder bei den Ausbildungsmessen in der Region, um insbesondere mit interessierten Schülerinnen ins Gespräch zu kommen, und somit auch junge Frauen für MINT-Berufe zu begeistern und deren Kompetenzen für diese zukunftsträchtigen Berufe zu nutzen.
Die Teilnahme an den 28-stündigen Veranstaltungsreihen (an 6- 8 Nachmittagen) des Projektes MINT - Die Stars von Morgen ist für interessierte Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahre kostenfrei.
Dies kann dank der Förderung durch das Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung aus Mitteln der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds sowie der Förderung der Bundesagentur für Arbeit sichergestellt werden.
Für die freien Plätze können sich interessierte Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahre aller Schulformen der Jahrgangsstufen 8 bis 10 aus Hessen unter http://www.mint-die-stars-von-morgen.de / infomieren und anmelden.
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