Der Fachkräftemangel offenbart sich in bei Erzieher*innen und in den Pflegeberufen besonders. Die bestehende Lücke zu schließen ist eine Mammutaufgabe. Einen möglichen Lösungsweg zeigt das Projekt „Glad to Care“ vom Verein Berufswege für Frauen e.V. auf. Es richtet sich an Migrantinnen mit Berufswunsch Erzieherin und Pflegerin, deren Einstieg in Ausbildung oder in den Beruf bisher an fehlenden berufsbezogenen Sprachkenntnissen scheiterte. Damit soll einerseits Migrantinnen eine berufliche Perspektive eröffnet und gleichzeitig Fachkräfte gewonnen werden.
„Glad to Care“ bietet Migrantinnen einen achtwöchigen Kurs, um sich tiefergehend beruflich zu orientieren. Die Frauen erwerben dabei auch berufsbezogene Sprachkenntnisse und erweitern ihre digitalen Kompetenzen.
Elif Gündüz ist eine von ihnen. Ihr großer Wunsch ist es, in Deutschland Erzieherin zu werden. „Zum Glück, bin ich hier“, sagt sie. „Der Kurs hilft mir sehr, ich bekomme viele Informationen über den Beruf der Erzieherin und weiß jetzt viel klarer, wohin mein Weg geht. Der Kurs ist eine große Chance, ich kann mein Deutsch verbessern und ich habe viele nette Frauen kennengelernt.“ Elif Gündüz hat sogar schon parallel zur Kursteilnahme ein Praktikum in einem Kindergarten begonnen. Dort lernt sie zweimal wöchentlich die Praxis kennen.
In einer geschützten Atmosphäre lernen die Migrantinnen die beiden Berufsfelder kennen und werden für Aus- und Weiterbildung sowie Praktika sensibilisiert. Sie erhalten mehr Selbstvertrauen und werden anschließend bis zu 6 Monate von Mentorinnen begleitet.
Das Projekt hilft nicht nur, Deutschkenntnisse für den Wunsch-Beruf bzw. eine entsprechende Ausbildung aufzubauen, sondern auch digitale Kompetenzen zu entwickeln sowie in Gruppen mit anderen Frauen in ähnlichen Situationen zu lernen und sich zu vernetzen.
Das Projekt Glad to Care wird im Rahmen des Programms IdeA von der Europäischen Union und aus Mitteln des Landes Hessen gefördert.
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